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9.7.

9.7.

Boris Johnson, mit vollem Nachnamen heißt er ja wohl auch noch De Pfeffel — ich weiß auch nicht, warum mich das derart amüsiert; auf eine seltsame Weise fand ich den Typen gut.

Im Angesicht der opulenten Rücktrittsberichterstattung musste ich freilich daran denken, wie ich zum ersten Mal von ihm gehört hatte. Vor allem wo: in einer Haçienda am Fuße der peruanischen Anden. Das Gehöft, nicht nur außergewöhnlich gelegen, sondern auch außergewöhnlich schön, gehörte einem italienischen Filmfreak, der die endlosen Salons und Bars in seinem Hideaway mit historischen Projektoren und Kameras dekoriert hatte. Keinerlei Schauspielerfotos aber, keine Plakate. Dafür fühlte man sich halt selbst bald wie in einem Film.

Ein Engländer, er behauptete, der Scheidungsanwalt von Guy Ritchie zu sein (dessen Scheidung von Madonna war gerade in Gang), hatte sich zu mir gesellt. Ich glaube, er hieß Marcus. Oder Anthony? Auf jeden Fall tranken wir Pisco, in den Kokablätter eingelegt waren. Und schauten in die Flammen eines unheimlich breiten Kamins.

Draußen, aber das sah ich erst am nächsten Morgen, lag ein Walfischskelett im Garten. Und ein Vogel Strauß ging umher.

Das war das Setting, in dem Marcus oder Anthony mir von seiner Freundschaft zum Bürgermeister von London erzählte. Dass er mit vollem Namen auch noch De Pfeffel hieß, darum ging es an jenem Abend nicht.

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