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7.3.

7.3.

Am Nachmittag endlich einmal darauf achtgegeben, welche Stadien ich durchmache, während ich «mal eben» ein Zitat in einem Buch wiederfinden will:

Zunächst ist es Ungeduld, die einigermaßen rasch in einen Ärger über mich selbst mündet. Ich frage mich — währenddessen ich blättere —, warum ich mir diese Stelle nicht notiert habe; warum an der bewussten Stelle kein Lesezeichen steckt.

Um mich zu beruhigen, vergegenwärtige ich mir — noch immer blätternd — die Situation, in der ich, am Fenster stehend, im letzten Sonnenlicht, in diesem Buch blättern darf — Es sind jetzt die vertrauten Impulse der protestantischen Lebensart, die ich mir vergegenwärtige, denen ich mich anheim gebe, um mir mein Privileg selbst vor Augen zu führen: «So gut wie Du würden wir es auch gerne haben!»

Milde gestimmt, das scheidende Tageslicht auskostend, verliere ich mich in meiner Lektüre. Ich entdecke noch einige köstliche Stellen und natürlich mache ich dort weder Eselsohren, noch schreibe ich mir die Seitenzahlen auf, oder lege einen angejahrten Verlagsprospekt ein. Ich schwelge jetzt in diesem Buch und damit auch in meiner privilegierten Situation.

Als deren Gipfel ich die Tatsache empfinde, das ich die gesuchte Stelle in diesem Buch bis zu seiner letzten Seite nicht wiederfinden konnte.

Offenbar hatte ich sie mir selbst ausgedacht.

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