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7.12.

7.12.

Das schönste Geschenk zum Picolaus war ein Band sämtlicher Ausgaben der F.A.Z. aus dem Monat meiner Geburt (man bindet sie im entfalteten Zustand, dadurch gerät der Band freilich recht groß, beinahe unhandlich).

Die Lust darin zu blättern scheint mir unaufhörlich — obgleich ich nicht behaupten könnte, ihn gern zur Hand zu nehmen, da dies Gerät dafür «nicht zuhanden genug» (Heidegger)& s.o.

Wie gut die Seiten damals noch ausschauen durften! Maßgeblich wirkten daran auch die Anzeigen mit — vergessene Produkte, ganze Welten darunter, die einst sich bestimmend ausgewirkt haben. Einige davon gibt es heute noch.

Ein im Jahr 1971 erfolgreicher Hochspringer wird interviewt, im sogenannten Beweisbild (Schwarzweiß) ragt ihm eine glimmende Zigarette aus den Lippen. Ich lege die von ihrem Format her beinahe gleich dimensionierte Ausgabe von heute daneben: Der Bundeskanzler, in Farbe, auf seinem Staatsbesuch in Albanien. Man muss ihm zugute halten, dass der Präsident Albaniens über zwei Meter misst. Aber da ist noch etwas anderes als die schiere Größe. Olaf Scholz scheint mir zierlich im Vergleich. Zu dünn gefeilt, wie es im Missingschen heißt.

Ich beginne mit der Lektüre seines Essays über die deutsche Außenpolitik, den er in air droppe mir den Link auf den Bildschirm des iPads, wo meinen Augen mehr Freiheit gewährt wird, umher zu schweifen.

Neulich erzählte mir jemand, dass die Zeilenbewegung der Augäpfel beim Lesen den Darm stimulieren kann?

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