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6.6.

6.6.

Schon nach dem Sonnenuntergang fing es an zu donnern, der Regen setzte dann erst weit nach Mitternacht ein und brachte etwas Abkühlung. Die Nachtigall indes machte unverdrossen weiter. Ab und an kamm ein Schluchzen durch das große Rauschen wie von einer sehr alten Schallplatte abgespielt.

Ich frage, warum keine der hier im Umfeld des Nachtigallenbaums lebende Katze zuschlägt — nachts dürfte die Nachtigall doch kaum etwas mehr erkennen können und die Katzen hingegen doch sehr? Aber wahrscheinlich steht sie, unter Katzen, unter Divenschutz (beziehungsweise ist es ja der Nachtgallenhahn, der singt).

Heute früh war es gleich wieder dämpfig und stickig wie in New Orleans (wie ich es mir dort vorstelle; wie Faulkner es hat mitschwingen lassen).

Den Luftdruck empfinde ich derzeit als wahrlich schwindelerregend. Vielleicht liegt es auch am vielen Blütenstaub im Sommes des dritten Mastjahres in Folge— wer jetzt noch keine Allergien entwickelt hat, der entwickelt wohl auch keine mehr.

Aber es sollte Schlimmeres geben. Vor 84 Jahren zum Beispiel vermerkte Thomas Mann in seinem Tagebuch «Mehlige Erdbeeren».

Selber!

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