31.10.
Auf dem schwarzen Kasten an der Wand des Cafés ist heute ein Vierzeiler erschienen, auf mich wirkt er amateurhaft. Ärgerlich. Weil so viel an Technik aufgewendet wird und auch an Material, um diesen schwachen Inhalt publik zu machen.
Darum ging es am Rande auch gestern bei der Lesung von Thomas Meinecke: Seine Annäherung an den Materialismus, mit dem sich jetzt wieder alle um ihn herum zu beschäftigen begonnen haben.
Auf den orangefarbenen Mülleimern der Stadtreinigung, die hier um mich herum im öffentlichen Raum aufgehängt sind, gibt es seit kurzem großflächige Aufkleber, die für das Tiefere Recycling werben: Es gibt keinen Müll, steht da, bloß Resourcen.
Grob gesagt ist das eine Formel für ein literarisches Verfahren. Das sieht nicht jeder so, das ist mir bekannt.
Früher standen auf den orangefarbenen Mülleimern noch dämliche Witze, die ich als ähnlich amateurhaft empfunden habe, wie den Vierzeiler heute hier im Café. Jetzt werden halt auch noch die Mülleimer politisiert.
Der schüchterne Barrista trägt einen güldenen Ohrring. Wenn er denn draußen im Laub verliert, findet er ihn wohl nimmermehr.