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29.9.

29.9.

Zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage haben Schmetterlinge meine Nähe gesucht. Durchaus bewusst, wie es mir scheinen will.

Das erste Mal am Sonntag, da noch in Erfurt, als ich, vor einem Starbucks sitzend, ihn aus der Weite des Bahnhofsvorplatzes kommend sah: Gaukelnd, wie es bei Stifter heißt, schwebte er allmählich ein, um sich auf meinem rechten Knie niederzulassen. Und blieb dort noch eine Weile lang sitzen — bevor dann ich gehen musste, nicht etwa er.

Dann heute früh, kurz nach halb zehn, flirrte (JB) ein anders Gemusterter zur geöffneten Balkontüre herein, um sich, nach schmetterlingsspezifischen Aktivitäten, die mir als getanzte Überlegungen erscheinen wollten, auf dem Rahmen eines Gemäldes von René Kemp niederzulassen. Einer Malerei übrigens, die ein Mädchen zeigt, in viel zu kurzem Matrosenkleid, das in einer Ausgabe der F.A.Z. blättert. Sow wie ich selbst auch, in diesem Schmetterlingsmoment. Und wieder verharrte auch jenes Exemplar eine erstaunlich lange Weile lang in meiner Gegenwart.

Die Frage ist ja für mich nicht, ob das etwas zu bedeuten hat, sondern, warum lieber nicht? Woher die Wahrscheinlichkeit?

Mit Kemp übrigens, wir sagen seit neuestem Du zueinander, am Montag nachmittags einen ausführlichen Spaziergang durch den Westen unternommen. Dabei ging es um Sprache, was sie kann. Im Nachhinein war es freilich das Gespräch selbst, das am allermeisten dazu zu sagen gehabt hatte. Aber ist das nicht immer so; sowieso?

Darauf reimt sich «idk».

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