Zum Inhalt springen

28.4.

28.4.

Ausflug zum Lerchenfeld, zwischen den alten Startbahnen von Tempelhof. Man kann sich dort einen Elektroroller leihen, um das verblüffend weitflächige Areal zu erkunden. Der Verleiher hörte sehr laut Boney M.

Bald schon vernahm ich den Sound der Lerchen. Flirrend stand er, wie das ihn ausstoßende Tier selbst, in der Luft über mir.

Den Klängen dieses leider selten gewordenen Vogels ist etwas beigemischt, das dem Ohr mittlerweile elektronisch anmutet; nachdem ich seit mehr als zehn Jahren den Liedtext zu, ach, Karma Police studiere, war ich mir heute wieder relativ sicher, dass mit dem «detuned radio» und dem «buzzing fridge» die Sounds der Lerche gemeint sein werden.

Interessant im musikalischen Zusammenhang freilich unter anderem auch Horace Andy, sowie Robert Fripp, der, wie so oft, erfolgreich klagte gegen den Produzenten des Softsex-Klassikers Emmanuelle, weil dessen Handlung stellenweise mit der Frippischen Komposition «Lerchenzungen in Aspik» untermalt worden war, ohne ihn (Fripp) um Erlaubnis zu fragen.

Ein früher Fall von Copyright Infringement, aber halt auch im Zeichen der Lerche.

Warum diese Vogelart, deren Hähne aus dem Stand fünfzig Meter vertikal aufsteigen können wie spielend, andererseits ihre Nester ausgerechnet auf dem Erdboden zu errichten beharrt, gehört wohl zu den Mysterien der Natur. Eventuell sollte man sie in Ruhe aussterben lassen. So schön sie auch klingen.

Wir werden nicht alle mitnehmen können zum Mars.

Weiterlesen