27.3.
Das Archiv oszilliert zwischen dem Friedhof der Fakten und einem Paradiesgarten der Fiktionen: schreibt Wolfgang Ernst (in einem Buch (es ist «vergriffen»)).
Mir bringt schon die Anwesenheit der Regale ein Paradiesgefühl — was dort alles sein könnte (nicht wachsen). Noch lieber als ein Regal voller Bücher ist mir in jedem Fall ein Bildband, auf dessen großen weißen Seiten sämtliche Bücher aus diesem Regal auf die selbe Weise einzeln abgelichtet und präzise reproduziert worden sind. Damit säße ich lieber vor dem leergeräumten Regal oder in seiner Nähe.
Was Walter Benjamin zum Dasein des Sammlers notiert hat, wirkt jetzt antiquiert, wo sich die Begeisterung für die Dialektik als Generalschlüssel erschöpft hat; «stark berieben», wie es unter Antiquaren heißt.
Für Kunst braucht es eine Geschmeidigkeit im Denken, man muss mitgehen wollen. Wer wissen will, wer er sein könnte, braucht keinen Spiegel. Er sollte mit seinen Eltern ins Museum gehen.