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27.2.

27.2.

Geweckt von einer Amsel. Wunderbare, eigentümlich sykopierte Melodie mit einigen Riffs oder Phrasen. Und es blühte der Kornelkirschenstrauch. Überall sonst auch war er als blütenstaubgelbe Wolke in der schwäbischen Landschaft auszumachen. Geliebtes Strohgäu…

Beim Spaziergang mit dem Vater kamen wir wie zufällig am Haus des Herrn Ziegler vorbei, dem Bienenbeauftragten im Kreis. Ich hatte Lust, Honig von Heimerdinger Bienen zu kaufen, also klingelten wir. Ziegler klagte sein Imkerleid. Auch diesen Winter hatte er wieder zufüttern müssen. Die Varrhoa-Milbe setzt seinen Völkern zu, selbst die Verwandten auf der Schwäbischen Alp können Jahr auf Jahr nur weniger Ernte verzeichnen. Die Stadtimker, sagte Ziegler, haben diese Probleme nicht. Ein Glas rückt er mir dann aber trotzdem heraus. Ich bin gespannt wie der schmeckt!

Als der Zug einläuft, denke ich zuerst, dass ich womöglich auf dem falschen Steig stehe, aber es ist tatsächlich ein Intercity aus den frühen achtziger Jahren, den ich mir für die Heimfahrt ausgesucht habe…

Ein passender Rahmen für die Fahrt durch ein menschenleeres Land im Sonnenschein. Kalt und klar. Immer wieder gibt es Bilder, die so schön sind, dass ich weder zum Lesen noch zum Schreiben die Muße finden kann.

Jarman, auf den letzten Wochen vor dem «Grinsen unter der Zeitlupe» mit einer quälenden Hautkrankheit geschlagen, ruft einem jener Passanten, die von ihm wissen wollen, wo er im Urlaub war, zu: Ach, bloß in der Hölle.

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