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26.9.

26.9.

Bei Kafka sind es die Reisetagebücher: Hier kommt eine andere Stimme zum Vorschein, das Verquälte, das in den übrigen Heften bestimmend wirkt, scheint abgestreift; entfernt von Familie und Bureau wird sein Schreiben leichtsinnig und heiter. Heiterer als sonst.

Ich bin sehr gerne zuhause. Das wurde mir gestern erst wieder klar, als ich, da hatte der Weltspiegel gerade erst angefangen, wieder einkehren durfte in die heimischen Hallen.

Die Welt, die nun hinter mir lag — aus-, noch lange nicht abgeschlossen —, war abermals in diesem schönen Jahr die des Nordwestens; wir waren über Sylt, aus Jütland kommend, heimgekehrt.

Eine Fahrradfahrt über den Deich, der im Halbkreis durch die Bucht von Rantum führt, war mir vor allem in Erinnerung verblieben, aber ebenso der Nachmittag mit Gisela im Garten des dänischen Klosters, das abendliche Gespräch mit ihrem Mann, der Bullen züchtet, auf einem Hof, den er mit seinem Bruder nun in dritter Generation führt — nicht mehr all zu lang «Wir werden die Letzten sein. Unser Familienname wird aus den Büchern getilgt werden.»

Stille Heiterkeit. Ein linder Schmerz immerzu, das Leben war schon weit fortgeschritten, unsere Zeit zu Gast dito, immer war Viertel vor.

Rehe vor den Fenstern. Regenpfeifer und Hasen. Möwen, Kormorane. Stare als elastische Wolken (Black Sun). Und Kühe, Schafe, Pferde. Teddy, die kranke Katze, auf ihrem Weg zur Besserung. Überfahrene Kröten. Die letzten Wespen.

Im Feldrain bei Morsum: Viele Fasane

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