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26.11.

26.11.

Vor 365 Tagen habe ich den Newsletter aus der Redaktion des Merriam Webster abonniert: Seitdem schicken sie mir jeden Tag ein Wort des Tages samt dem dazugehörigen Eintrag in die Enzyklopädie. Das Wort des Tages heißt heute maître d‘.

Ich könnte es mir sogar vorlesen lassen, um die korrekte Aussprache meines täglichen Wortes zu lernen. Das machen ja jetzt immer mehr Leute, dass sie sich alles vorlesen lassen. Neulich erst meinte Hartmut zu mir, welches Hörbuch ich ihm empfehlen könnte für die Fahrt auf der Autobahn, er hätte da derzeit den Ulrich, Mann Ohne Eigenschaften, im Autoradio, dazu sei er aber schon zweimal beinahe weggedöst…

Die Stimme des Mannes aber, der mir das Word Of The Day vorliest ist angenehm, möglicherweise wurde ihre Geschlechtsfärbung künstlich erzeugt? Das glatte Gegenteil jedenfalls zu der fürchterlichsten Stimme Ohne Gesicht, die ich kenne: Den englischsprachigen Ansager der Covid-Warndurchsage in den Berliner S-Bahnen. Bei dem Menschen hinter diesem Sound will ich gar nicht wissen, ob er tatsächlich Polypen hat oder ob es vielleicht doch bloß an den Lautsprechern liegt. Sein affektiertes Englisch klingt jedenfalls grauenvoll und vermutlich hat der Bürgermeister Michael Müller selbst diese Stimme noch ausgesucht.

Gestern jedenfalls, da war die Entdeckung der neuartigen Virusvariante aus dem Süden Afrikas noch nicht verkündet, da fuhr ich in einem Waggon mit, dessen Lautsprecheranlage defekt war: Wie durch ein mit Butterbrotpapier bespanntes Gefäß voller sehr hungriger Fliegen vernahm ich aus weiter Ferne das «protection against infection» des näselnden Briten.

Oder wie es bei den Kongos, den BeeGees Jamaikas heißt: You keep on knockin‘ but you can’t come in

Made my day. «Most definetly».

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