23.3.
Wie das Gefühl beschaffen ist, dass ich in Anbetracht einer Erinnerung erfahre, dass dieser damit verbundene Teil meiner Geschichte, aus dem sie stammt, unerreichbar geworden ist, fern, das kann ich jetzt genauer beschreiben mit einem Bild, das ich heute im Halbschlaf oder Dämmer geschaut habe.
Vor mir liegt ein Dia, das mir gleich bekannt vorkommt. Auf dessen Rahmen ist ein Datum, etwas zum Motiv notiert. Aber ich kann es nicht gegen das Licht halten. Der Film im hellen Passepartout bleibt dunkel. Und dennoch schaue ich das Dia an.
Etwas anderes: «mein groesster wunsch ist eine neue bett und das ich morgen mitkommen darf zum grillen» lautet wohl die Botschaft eines Kaspar Hausers unserer Tage. Ein junger Mann, dessen Bewusstsein infolge einer extrem seltenen Nervenkrankheit in seinem komplett muskelgelähmten Körper eingeschlossen ist. Jetzt hat man ihm Elektroden in sein Gehirn gepflanzt, deren Ströme von einem Computersystem entziffert werden können (berichtet die F.A.Z. aus Nature Communications).
Ich frage mich (eigentlich aber ihn, den Schmetterling) wie das Gefühl für ihn gewesen ist, als er aus der Narkose aufgewacht ist. Ich nehme an: gut.