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23.10.

23.10.

Die Wohnung, in der wir uns für ein paar Tage eingemietet haben, ist im reinsten Air Style eingerichtet: Jeder Raum ist zum Rahmen gemacht für die zahllosen Fotomotive, die darin aus jeglichem Blickwinkel möglich sind.

Die Farbtöne der Möbelstücke gehören in das Spektrum von Kieselsteinen. Es gab ganz früh bei Ikea einen Fotodruck von solchen Kieseln in Schattierungen von beige und grau, das mir beim Wohnen in dieser Wohnung in den Sinn kam.

Man sitzt überall unbequem, weil sich ein Kissen aus grauem Wollserge, geformt als keltischer Knoten als erstaunlich hart erweist — tatsächlich wie ein Kiesel; oder es drückt einem das onyxdunkel eloxierte «Utility Center» in die Schläfe, das sich, auf die Lehne des kieselgurfarbenen Sofas aufgesetzt, anbietet, ein Glas, befüllt mit Milchschaum vielleicht, aufzunehmen.

In jedem Raum ist ein flacher Bildschirm angebracht, groß und so flach wie ein Gursky, auch vergleichbar mit einem Kunstwerk der Fotografie in Eiche gerahmt. Die Fernseher zeigen im Stand-by-Modus eine Ansicht von Kuwait von oben, wie aus dem Weltall herab aufgenommen. Vielleicht von Gursky.

Die drei Zimmerpflanzen sind alle drei Monstera. Sie wirken synthetisch erzeugt, in 3-D ausgedruckt. Ob sich damit ihre Renaissance als «Pflanze an sich» erklären ließe?

Es gibt Bücher in dieser Wohnung. Sie wrrden, als bunt gestreifte Säule aufeinander gestapelt, in einer Nische ausgestellt. Passenderweise

Seitdem ich hier wohne, habe ich mein Buch noch nicht angefasst. Ich schaue viel fern.

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