Zum Inhalt springen

22.1.

22.1

So mancher Sonnenaufgang wollte von mir gemalt werden. Gestern schmolz sich hinter den Häusern ein rechtwinkliges Feld ins himmelweite Blau, wie das Fenster in der Backofenklappe, dahinter schien es gelb und gleißend herzugehen. Diese irre Fantasie von Thomas Pynchon, dass das Brüllen des Sonnenfeuers bis zu uns herüber laut zu hören sein müsste, aber dass die Sonne diesen Lärm jetzt halt auch schon so lange, seit Menschengedenken von sich gibt, dass die Menschen selbst ihn nicht mehr wahrnehmen können; dass sie abgestumpft geboren sind für das Dauergebrüll aus der kosmischen Nachbarschaft…

Eine Fantasie wie gesagt, das Vakuum erstickt sogar den Schall.

Wobei ich, seitdem ich das gelesen habe, beim Anblick mancher Vögel schon ins Zweifeln komme, ob vielleicht sie für diesen Frequenzbereich empfänglich geblieben sind. Ob sich damit ihr lauschender Blick erklären lässt, wenn sie selbst einmal den Schnabel halten?

Auf den letzten Seiten ging es bei Isabelle Graw um ihre Tanzschulzeit. Bedauerlich, dass sie kein Tagebuch führt, in dem ich von Morgen an einfach immer so weiterlesen könnte. Ich werde ihren Ton vermissen, der mich seltsamerweise an Tanja Arnheim erinnert, deren Website es ja in Wirklichkeit auch nicht gibt.

Weiterlesen