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21.4.

21.4.

Hinter Bad Hersfeld führt eine Brücke über die Autobahn, jemand hat die über die gesamte Spannweite in bunten Buchstaben mit dem Wort «Lyrik» besprüht.

Bad Hersfeld an sich natürlich schon zeichenhaft, mittlerweile, in der Senke firmiert der Barsortimenter Libri, auf den gegenüberliegenden Hügeln breitet sich Amazon noch weiter aus. Ungefähr so wie das Naturvorbild. Nur in noch breiter. Träge wälzend über alles hinweg.

Im Osten plötzlich Wolkenbrüche. Das Auto, ein T-Roc von Volkswagen (braucht man auch nicht zu kursivieren), steuerte anstandslos «auf Sicht» durch die trübe Wand, bis wir auf der anderen Seite mit einer Fahrt durch einen funkelnagelneuen Verkehrstunnel belohnt wurden, dessen makellose Wandung aus satiniertem Beton, in den nadelfeine Halbleiterbahnen aus roten und grünen Leuchtdioden eingeschrieben waren, freilich Erinnerungen an das Bunkeridyll von Björk in Lubijana weckte.

In Brandenburg die vielen Kiefern. Und über Potsdam zeigte sich eine aprikosenfarbene Wolke im Abendlicht. Ein Luftschiff mit der Aufschrift C.O.M.E.

Am nächsten Morgen kreisten die Reiher über dem Storch in seiner Voliere. Und hinter dem Interconti ging die Sonne auf.

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