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21.4.

21.4.

Am Morgen, es klingelt (wie in der Komödie): Zwei Männer wollen die Rauchmelder installieren. In dreiviertellangen Hosen, an den Waden markant tättowiert. Die Geräte selbst erfreulich formschön — mittlerweile lebt man ja schon mit Routern zusammen. Von daher: Gut dem Dinge…

Beziehungsweise «jut». Vorgestern, als es noch warm um sonnig war, habe ich einen Spatz beobachtet, der bei den Nachbarn in einen Buchsbaum flog, den die auf ihrer Dachterrasse haben (der Zünsler scheut die Höhe öffenbar): Wie ein Raummelder oder ähnliches gab er stoisch seine Standortmeldung ab — mir zum Besten, bis schließlich ein anderes Exemplar seiner Gattung, vermutlich der Gatte, erschienen war, flatternderweise, um fortan den Busch besetzt zu halten. Der Pionier war abgetaucht in den grünen Grund des Hinterhöfles: ein Nestbaumaterialmarkt für derengleichen.

Anderntags traf ich auf der Straße auf Leila Günther, die Katze von Nachbarn, die uns gegenüber residieren. Sie würdigte mich keines Blickes, vermutlich ist sie halt taub, bloß um dann unter die schwarze Husse eines auf dem Trottoir abgestellten Motorrades zu verschwinden. Dort oben, auf dem Sattel unter der sonnenwärmeaffinen Hüll‘ verbringt sie dann wohl einen Gutteil Ihrer Tage… und ich hatte mich schon beinahe gewundert, wo.

So finden die Tiere weiterhin Orte und Plätze in unserer Welt. Allein uns selbst, den Menschen bleibt diese Mannigfaltigkeit versperrt, wie vernagelt. Das ist der Preis, den wir zahlen müssen dafür, dass wir uns die Welt zueigen gemacht.

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