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21.1.

21.1.

Ich stelle fest, dass es mir wichtiger geworden ist, wo ich einkaufe. Da sich das Gesellschaftsleben — also meines zumindest — auf das Einkaufen beschränkt, ist es mir wohl wichtig geworden, wo das stattfindet; wie es dort ausschaut, die Einrichtung, die Beleuchtung, Präsentation, Sortiment et cetera. So beobachtete ich mich gestern beispielsweise in der Kleinmarkthalle dabei, wie ich einem Blumenkohl außergewöhnliche Beachtung schenkte, weil der lavendelfarben war und irgendwie auch anders zerklüftet, zudem mit Artgenossen zu einer Pyramide aufgetürmt. Scheint aber nicht bloß mir so zu gehen, V. Vale hat schon ein Lied über seinen liebsten Supermarkt komponiert und aufgenommen, Costco, eine Art Metro für alle, die es in Frankreich schon gibt aber hier halt noch nicht. Mit der Betonung auf noch.

Von ihm auch ein herrliches Zitat von J.G. Ballard: «When I walk down the street, I reinvent it in my mind.»

Bei Isabelle Graw ging es um die nicht uninteressante Frage, ob sich Museumsdirektoren, Kuratoren und Kunsthändler zwangsläufig verschulden müssen, um mit dem Lifestyle der Sammler mithalten zu können, woraufhin sie von denen erst als ebenbürtig erkannt werden können, was entscheidend sich auswirkt auf ein zu begründendes Vertrauensverhältnis, das im Idealfall dann in den Austausch von Kunst gegen Geld mündet. Beziehungsweise: Handelt es sich dabei um eine Variante des Kellner-im-Ritz-Syndroms?

Auf der Einkaufsliste von V. Vale (falls der Nachbar ihn morgen zu Costco fahren kann):«a small ladder (if they have it)».

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