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20.11.

20.11.

Das Leben lässt sich halt nicht imitieren: An dem Züricher Abend ging es in meinem Gespräch mit Thomas auch um die nicht unwesentliche Frage «Warum Schallplatten kaufen?» Die Antwort, im Grunde selbstverständlich, aufgrund ihrer Wesenshaftigkeit. Und heute früh setzte ich dann die Nadel auf (oder in) die erste, die ich seit langem — seit dem Juli 2012 immerhin — mein eigen nenne. Auch dieses sphärische Nichts, ohne Knistern, ohne Rauschen; ein Klang, der vielleicht nur sich selbst mitteilt, der Sound des Tonträgers Vinyl gehört zur Wesenhaftigkeit der Platte.

Ist dieses Medium jetzt anwesend, was sagt die fühlsame Flamme?

Contre la lune maléfique: Aber in diese Erinnerung an jenes Gespräch mischt sich angeblich ebenbürtig ein die von einem ganz anders gearteten vom darauffolgenden Abend, als Oliver sich über das Haarwachstum in seinen, in unser aller Ohren beklagte, das nun einmal das Altern mit sich bringt. Dagegen ist, natürlich, wie es mich verlangt zu sagen, kein Kraut gewachsen.

Ich habe ihm dann die Struktur des menschlichen Haares mit der Fingerspitze in den Tau an seinem Glas gemalt. Zur Verdeutlichung.

Einst wird das Gedächtnis aus diesen beiden Rohstoffklumpen wunderschön zart ziselierte Erinnerungen kristallisiert haben.

Total unecht, deshalb erst wahr.

So war es, so waren wir.

Ich vor allem.

Kein Grund, deshalb gleich die Po-Polizei zu rufen.

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