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19.6.

19.6.

Generalprobe meines neuen Auftakts zu einer Fachsimpelei «Sie als Numismatiker». Wobei das meinem Probanden, der sich tatsächlich als Numismatiker verstand und als ein solcher gelesen werden wollte, gut gefiel. Jedenfalls stieg er anstandslos vor mir in seine Materie ein (mit einer blakenden Kerze die siebzehn Stufen hinab).

Später saßen wir im letzten Licht unter Kiefern und Claudius erzählte mir, dass Hubertus Heil zur Hälfte Mexikaner ist.

Ausgerechnet Hubertus Heil! Den hatte ich von allen Bundesministern bislang am mindesten interessant befunden — so aus der Ferne, als Hobbypolitologe mit Fernsehgerät.

Aber Claudius, der sich im vergangenen Jahr selbst Spanisch beigebracht hatte, führte überzeugendste Argumente an. Heils Vater, ein mexikanischer Gewerkschaftsfunktionär namens Pancho, der bei Volkswagen in Pueblo et cetera Ich kann, seitdem ich das weiß, Hubertus Heil nicht mehr mit meinen alten Augen sehen.

In einem Gebüsch bei der überwachsenen Tischtennisplatte hatte mir unterdies August verraten, dass in der Steinskulptur eines Löwen ein echter Löwe steckt, der in den Stein lediglich eingewickelt ward wie ein Würstchen in seinen Schlafrock.

Gelächter im Dunkeln / Slowly goes the night

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