17.3.
Ich entdecke nun so viel mehr im Vorübergehen. Wobei unklar bleibt, ob es tatsächlich nun so viel mehr zu entdecken gibt, oder ob ich, in Ermangelung einer Alternative, intensiver im Vorübergehen begriffen bin.
Übernachtet haben wir schließlich in einem Hotel, was erstaunlicherweise möglich war. An der Rezeption behaupteten sie zwar, dass wir nicht die einzigen Gäste sind, aber ich glaube, das war gelogen. Irgendwie spürt man es doch, ob ein Haus vollkommen menschenleer ist während der Nacht. Selbst wenn es aus vielen Stockwerken besteht.
Grandioser Anblick, das fremde Panorama am nächsten Morgen. Der leere Platz. Allein mit allen Tauben. Am Himmel der Mercedes Stern. Ich hatte schon vergessen, dass man in Berlin die Tage später anschneidet «Da müssen Sie in zwei Stunden wiederkommen, um Neun».
Meine Milde war dabei dem Sonntagsgefühl entsprungen. Im Angesicht der Menschenleere. Ihr zarter Trieb. Die Vietnamesin im Bahnhof Zoo konnte kaum Deutsch. Der winzige Rest blieb in der Maske hängen als Beifang. Kaffay Okee.
Im Vorübergehen entdeckte ich dann die entzückende Schale und kaufte sie wie mit einem Klick. Es war ja schließlich nicht Sonntag.
Zur Tagesschau daheim, aber nicht einschalten: My kind of tingle.