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16.7.

16.7.

Es gibt hier eine Art des Holunderbuschs, dessen Holz und Blätter beinahe schwarz sind, tatsächlich von dem tiefen Violett wie der Saft aus den Beeren. Seine Blüten zartrosa.

Die wie durch einen Infrarotfilter betrachtete Pflanze passt zur Lichtwelt des schwedischen Sommers mit seiner verschwindend kurzen Nacht und den ewigen Morgen.

Überhaupt werde ich die allgegenwärtige Nähe zu einer Natur, die hier viel weniger bezähmt oder parkhaft ist, dafür wild bleibt ohne zu wuchern, vermissen. Viel hat mich mich an die Schweiz erinnert aber vor allem das.

Auf dem Weg zum Supermarkt entdeckte ich am Wegrain einen imposanten Ameisenhaufen, der rings um den Stamm einer Birke errichtet wurde. Er reichte mir schon bis auf Höhe der Brust. Ich filmte das Treiben der Arbeiter, für deren Wesen das Wort emsig gefunden wurde. Vergass dabei freilich völlig, dass die ihr Bauwerk zu verteidigen wissen. Bis zu den Knien fand ich mich da schon überströmt von ihren Pionieren…

In seinem Afrika-Tagebuch schreibt Michel Leiris von einem Tropenhelm, dessen Isolationsschicht aus dem Mark von Holunderzweigen gemacht war.

Schöne Ausstellung von Fotografien Andy Warhols gesehen (in Stockholm). Die Aufnahme eines Esels, allein auf der Weide, kannte ich noch nicht.

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