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14.7.

14.7.

«Immer ist das Tagebuch Gattung und Form», schreibt Hans-Jürgen Heinrichs, «und nicht ‹Leben, wie es wirklich war›.»

Nachts kommen winzige erdbraune Frösche, vielleicht sind es auch kindliche Kröten, zu hunderten heraus und irren auf den Wegen im Wald und in den an ihn angrenzenden Wohngebieten umher. Sie lassen sich leicht greifen. Die Haut ist samtig, weich, man spürt keine Knochen; erinnert an die Geschlechtsorgane. Aus der Höhle der Hand klettert das Fröschlein emsig empor bis zur Spitze des Zeigefingers und wagt dann ohne zu Zögern den Absprung in eine Tiefe von umgerechnet 34 Metern… den er, jedenfalls ohne sich etwas anmerken lassen zu müssen, heil übersteht.

Heute früh, im Glitzern der Schäre, fiel mir die Symmetrie des Fröschleins wieder ein. Aus meiner eigenen Bewegung im Wasser heraus.

Und ich denke immerzu, nicht pausenlos, an den verlorenen Freund. Selbst gestern, als wir im «Pelikan» saßen, heiter, dachte ich an die Abende im Vienna, im Jena Paradies, die unsere waren.

Jetzt sind sie mein.

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