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14.1.

14.1.

Auf dem Titel der aktuellen Ausgabe von Mobil, dem Bordmagazin der Deutschen Bahn, ist Angela Merkel abgebildet (das Foto hat Markus Jans gemacht).

«Ohne die Bahn wäre für viele Menschen der Alltag kaum zu bewältigen.» Schon der erste Satz aus ihrem Interview genügt mir vollkommen. Ich denke, dass Angela Merkel mit ihrer Art auch jegliche Neugierde nach ihrem Leben nach dem Bundeskanzleramt erstickt haben wird. Dann kann sie eigentlich machen was sie will. Dem Interview zufolge ist das dann schlafen.

Ich glaube übrigens nicht, dass man in der Bahn so gut arbeiten kann, wie das von den dazu Befragten behauptet wird. In der Bahn kann sehr gut arbeiten, wer das unbedingt muss. In der Bahn mache ich alles andere. Wobei ich leider feststelle, dass ich schon deutlich lieber verreist bin — es gibt ja nichts mehr, worauf man sich am anderen Ende freuen kann; keine Cafés, keine Museen, kein Stöbern. Bleibt mir das Spazieren. Und Arbeit natürlich. Ist das das Lebensgefühl des Politikers? Die Träume, mit der Transsibirischen Eisenbahn durch Russland zu fahren oder auch einmal durch die Rocky Mountains zu reisen, gibt es noch, aber geplant ist erst einmal nichts.

Bei Isabelle Graw ging es um Daft Punk. Sie scheint die recht spät entdeckt zu haben. Ich kann mich erinnern, dass ich nach dem Erscheinen von Da Funk nach England auf ein Festival geflogen wurde, um ein Interview zu machen. Sie waren am prallen Nachmittag in einem Zirkuszelt aufgetreten, damals noch ohne Helme, das Publikum bestand aus ravenden Müttern, die ihre Kinderkarren im Takt hin- und herschoben. Draußen zuckelten die bizarr draufgeschickten Musiker von The Prodigy auf einem Golf-Caddy über die Hügel und über der weiten Fläche des Freiluftgeländes schwebte ein Zeppelin, liebesapfelfarben, der Werbung machte für Virgin Express. Der, mit dem ich dann sprach, hieß Guy-Manuel de Homem-Christo. Wie Isabelle Graw weiß, waren seine Eltern reich.

Hinter Bad Karma (Sachsen) liegt Schnee.

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