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13.5.

13.5.

Kaum noch hinter Singen auf dem Hohentwiel macht der Zugführer die erwartete Durchsage: Man habe soeben die Grenze passiert und damit ende die von den Deutschen verordnete Pflicht zum Tragen einer «Mund-Nasen-Bedeckung». Alle Schweizer setzen sofort die Masken ab. Die Atmosphäre lockert sich damit ebenfalls. Man erkennt sich.

Wenig später eine weitere Durchsage: Auf der linken Fahrseite käme nun gleich der Rheinfall ins Bild. Der hohe Wasserstand des glasgrün schäumenden Flusses wird sachkundig diskutiert. Ein Herr wirft ein, dass es sich regulär um Schmelzwasser handelt. Das scheint vernünftig als Begründung. Die Woge legt sich.

Beim Halt in Schaffhausen war eine deutsche Polizistin damit aufgefallen, dass sie ihre Zigarette auf dem Bahnsteig unter der Stiefelsohle ausgelöscht hatte. Kopfschütteln «Komische Leut‘.»

Wo der Deutsche wegschaut, weil ihn der öffentliche Raum nichts angeht, schaut der Schweizer gerade hin. Weil auch der öffentlich zugängliche Raum zu seinem Land gehört.

Gestern über 30 Grad in Zürich. Die Sportlichen springen von den Limmatbrücken in den eiskalten Fluss mitten in der Stadt.

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