Zum Inhalt springen

13.12.

13.12.

Seltsam, dass vom Dreizehnten, selbst wenn er zudem auf einen Freitag fiele, im Dezember keine Bedrophlichkeit ausgehen will — Dezember der Bergende. Das Jahresende wie in einem Strumpf, der in den Innenraum der Behaglichkeit mündet.

Sonntags ging es hinaus nach Entenwerder. Die Luft war klar und kalt, pazifisch blau. Auf der Halbinsel im Parfait der Elbe saßen die Leute auf der Terrasse. Die Wintersonne wärmt zwar kaum, aber sie strahlt.

Die umgebende Landschaft aus abgebrochenen Industrieunternehmen und scheinbar wahllos errichteten Hotels der unteren Mittelklasse erinnerte Sebastian an Kasachstan (er war schon einmal dort, auch länger). Zwischen Autobahnen, eisernen Brücken aus verschiedenen Epochen und einem überdimensionierten U-Bahnhof schauten wir ein erstaunlich bescheidenes Loch, aus dem bald schon der sogenannte Elbtower wachsen soll: ein sehr hohes Hochhaus, dessen zweifelhafte Genehmigungsgeschichte, die freilich vor allem eine der Finanzierung ist, auf den ehemaligen Bürgermeister von Hamburg zurückgeht.

Außer dem Loch ist noch nichts zu sehen außer drei roten Kränen. Nicht an jedem Tag wird der Blick aus den Zimmern und Suiten dann derart weit bis nach Niedersachsen reichen wie an jenem Sonntag, dem 11. Dezember 2022.

Abends in der «Brücke», die glücklicherweise wiedereröffnet werden konnte. Früh zu Bett.

Weiterlesen