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12.4.

12.4.

Vor langer Zeit, es ist nun 22 Jahre her, aber es waren 22 lange Jahre, zumindest wirkt es auf mich so, hat mir jemand gesagt, ich sei für ihn wie ein Insekt. Und versprach mir unmittelbar zuvor, also wirklich einen Atemzug früher, eine Million. Das hatte sich ereignet sich im Vorraum zu den Toiletten im Ultraschall und, ja: er war high gewesen zu dem Zeitpunkt; aber dann wiederum: wer nicht?

Ob er ein Freund war, kann ich heute längst nicht mehr beurteilen. Vor nun schon beinahe zwei Wochen hat mir ein anderer Christian gesagt, ich sei für ihn wie ein Reptil. Und das stimmt auch — in dem Sinn, in dem er das gemeint hatte: Sobald die Sonne wärmt (zur Not tut es auch ein irdisches Feuer), geht es mir wohl.

Ich habe gestern den gesamten Tag mit Reinbert de Leeuw verbracht. Seeligkeit (sic).

Als sein Satie-Album erschienen ist, war ich neun Jahre alt. Als ich Satie für mich entdeckt habe, war er schon ein Household name (inklusive der Scheußlichkeiten aus dem Café del Mar).

Wie er die Partitur abstaubt: wie man ein Gemälde säubert: Quadratmillimeter für Quadratmillimeter.

In Jans Film sieht man den Moment, wo er, allein am Flügel, den perlenden Lauf in der Gnossienne Nummer vier abbrechen muss, brüsk, weil er selbst schon zu schwach geworden ist, um ihn noch hervorzubringen. Kopfschüttelnd. Das Instrument erscheint zunehmend sinnlos. Ein Monument, das ihn in die Tasche stecken wird.

Es gibt nichts, das ein Freund für mich tun könnte, das mir wichtiger ist, als mir etwas beizubringen, das ich noch nicht weiß.

Tage wie ausgeblasene Eier, Sonnenschein.

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