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10.7.

10.7.

Heiterer Abend auf St. Pauli am mir bis gestern unbekannten «unteren» Ende der Paul-Roosen-Straße. Es gab natürlich Fisch (Äsche).

Heimfahrt in einem der magischen MOIA, die hier leise und schwarz durch die engen Gassen gleiten. Schauten wie fahrende Kaabas aus. Moia vermutlich nach einem Atoll benannt?

Eines Tages sollen die Moias einen ohne Fahrer nach Hause oder anderswo hinbringen. Bis es soweit ist, sitzt derweil noch eine Person Of Color am Steuer. Im Inneren des quaderförmigen Mobils ist es übrigens überraschend geräumig. Das haben sich die Designer wohl bei Kirchenschiffen abgeschaut.

Roland Barthes ist ja nun tot, aber vermutlich hätte ihm das Gemurmel der beständig zusteigenden Fahrgäste gefallen, die zuvor mit ihren Nicknames auf einem Bildschirm angekündigt werden. Kurz vor dem Erreichen unseres Fahrziels stiegen zwei junge Frauen zu, maskiert selbstverständlich, die sich anscheinend von einer Essenseinladung bei einer dritten verabschiedet hatten. Sie versicherten sich gegenseitig ihrer Sorge um die psychische Gesundheit ihrer Gastgeberin: «So schmal war sie noch nie.»

Derweil hatte sich freilich die Schiebetüre zur Außenwelt längst wieder verschlossen. Traumhaft glänzend glitt unser Diskurs durch die Nacht.

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