1.3.
Die Sonne scheint aus beinahe wolkenlosem Himmel (wenn anderswo in einem blitzblank gefegten Raum zerrupfte Kleenex oder auch Watte auf dem Boden läge, würde mich das anekeln, aber droben auf Blau finde ich den Anblick wiederum schön). Ich legte alles zugunsten der letzten Seiten in Jarmans Tagebüchern beiseite, die zugleich seine letzten bleiben sollten, als er noch am Leben war.
Da schon erblindet, kaum mehr im Stande, das Bett zu verlassen, da noch seines, fragt er sich, ob er nicht doch noch ein paar tiefere Weisheiten von sich geben sollte. Aber er bleibt «an der Oberfläche, wo es lebendig zugeht, wo etwas geschieht.» Dann ruft der Pfarrer an und hat die Gemeinde nun doch noch herumgekriegt, dass der Schwule auf ihrem Friedhof beerdigt werden darf. Dort hat es eine Eibe, die er sehr geliebt.
Bemerkenswert, wie sich bis zuletzt seine zierliche Handschrift erhält. Die letzten Einträge sind in facsimile abgedruckt. Dann kommen die Danksagungen, als ob ein Film zuende gegangen ist.
Langer Spaziergang bei 1035 Hektopascal unter den Kirschbäumen, die noch nicht blühen, dafür die Zierpflaumen, mit denen die Allee fortgesetzt wurde. Jung, rosig, ohne Duft.
Bei einem ukrainischen Händler die Schallplatte bestellt, die mir von Maria Somerville empfohlen wurde. Meine Zahlung wurde akzeptiert. Bin mal gespannt, wie lange seine Ware braucht, bis sie hier angekommen sein wird.