23.09.
Gestern full day at Mineralbad Leuze. Am Beckenrand entdeckte ich die aus transparentem Acrylglas wie schwebend auf den bunten Fliesen befestigten Hinweisschilder noch einmal von neuem, nach so vielen Jahren. Heute, bald schon wird es gestern sein, im Lichte des iOS 26: Otto Herbert Hayeks Gestaltung offensichtlich Vorbild für „Liquid Glass“.
Von der Wiese am Rand des Kaltbadebeckens aus weist uns der Bademeister die Lage der beiden Mineralwasserquellen, aus denen die unterschiedlichen Wassermischungen für die jeweiligen Becken zusammengesetzt werden. In der Haupthalle gibt es einen flachen Pool, in dessen Wasser sich die Liegenden nur maximal 20 Minuten aufhalten dürfen. Der sog. Calcitsäuerling prickelt auffällig, mundet aber nicht.
Ich überlege, ob ich in Wachs und Gold nicht noch eine Ebene mit dem Mineralwasser aus den Quellen Leuze und Insel, wie es heisst: einziehen sollte, da ja auch Addis Abeba, von den Oromo Finfinne genannt, an einer Stätte mineralischem Entspringens gegründet ward.
Anknüpfungspunkte gäbe es also genug, aber die gibt es ja nahezu überall. Wie Thomas auf seiner Lesung im Roten Salon Hanna erklärte, schreibt er stets einen unendlichen Text und erst wenn er von seinem Lektor gemahnt wird zur Abgabe, stellt er seinen Strom ab und druckt ihn aus — freilich dies nur in einem übertragenen Sinn.
Abends in der Restauration Zur Kiste: zum Trollinger vom Mundelsheimer Käsberg kommt der hier noch immer sogenannte „Saure Sprudel“ auf den seit über einem Jahrhundert von Ellenbogen blitzend blank polierten Tisch. Dieser allerdings war aus Bad Teinach.