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17.09.

17.09.

Vor der Erkenntnis kann man sich nirgendwo verbergen. Während einer Betriebsführung ereilte sie mich heute, während ich noch mit andersartigen Gedanken beschäftigt war.

Ich liebe Laboratorien. Und die Produktionsstätten, durch die ich mich führen ließ, man stellt dort Make-Up her, hatten genau diese Atmosphäre. Alles schön sauber und rechtwinklig, die Einrichtung in fahlen, ruhigen Farben gehalten und in den resedagrünen Regalen, die auf ziegelsteinfarben schimmernden Böden aufgereiht standen, war eine mildtätige Ordnung hergestellt.

«Künstlicher Nasenschleim» stand dort in schwarzer Habdschrift auf einem weißen Kanister. Hier wollte ich arbeiten. Freilich aber nicht als Lagerist oder Abfüller, sondern mit dem, was ich sonst machte. An einem der schönen Werktische mit den Arbeitsflächen aus grauem Granit.

Die Häuser von Thomas Bernhard entsprechen diesem Wunsch des Schriftstellenden, ob es eine Sehnsucht ist, kann ich nicht allgemein sagen, dass es eine zünftige Werkstätte gäbe für diesen Beruf. Eine Art Standard für Studiolo oder Atelier des Schriftstellers. Ohne diesen Kitsch der antiken Holzschreibtische, Lesebrillchen, Papierstapel samt Briefbeschwerer, wie es die abscheulichen Bildbände und Kalender zu diesem Thema zeigen.

Die Sphäre Labor hingegen, Werkstätte, Reinraum, von mir aus auch gerne Hinter- oder Durchgangszimmer eines ganz anderen Ortes, wie ihn Peter Handke als ideal beschrieben hat, ginge in Ordnung.

Vor allem wäre es halt tröstlich, solch einen idealen Schreibort einzurichten und zu haben, um dann natürlich und wo ganz anders schreiben zu können, provisorisch und zwischendurch.

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