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02.07.

02.07.

Angefangen mit den Tagebüchern von Nathaniel Hawthorn und seiner Frau Sophie, die ursprünglich wohl weitaus mehr beigetragen hatte aber nach seinem Tod ein Gutteil ihrer Texte vom Server gelöscht hat.

Ein veritables Slow Book. Allein für das Vorwort von Peter Handke brauchte ich zwei volle Tage. Es geht ihm um das hochinteressante Thema, wie ein literarischer Ort entsteht. In Falle der Hawthornes: Inmitten des Nirgendwos. Oder wie es Lenz ausgedrückt hat: Nebendraußen. Also auch als Ort des eigenen Schreibens. Das fühlt Handke, das fühle auch ich.

Und ungefähr so auch hatte ich mir die Meldungen aus dem Wald von Moritz vorgestellt. Aber er beackert das Land halt lieber wie eine Stadtnatur und ich vice versa? Romantiker bin ich gern.

Die Tagebücher der Hawthornes setzen im August ein, Zeit der Pfirsichernte in Concord, Massachusetts, aber es regnet die ganze Zeit. Thoreau lebt ein paar Meilen flußauf- oder abwärts, kommt zum Mittagessen im Ruderboot.

Die Landnahme ist noch nicht lange her, bei der Feldarbeit finden sich überall Pfeilspitzen der «Rothäute».

An der Ampel vorhin versuchte mich rechts ein kleiner Junge auf seinem Fahrrad zu überholen. Von links nahte die Straßenbahn, die er anscheinend nicht wahrnehmen konnte. Ich hielt ihn am Arm fest. So verharrten wir beide kurz vor dem Gleis angehalten, bis die gelbe Wand vorübergezogen war. Er schaute dabei nicht auf. Ich konnte nicht in sein Gesicht sehen aufgrund des kleinen Helms, der ihn nach oben hin abschirmte. Als ich ihn losließ, fuhr er geradezu weiter. Ohne sich umzusehen.

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