26.2.
Beinahe schon eine Lazarus-Geschichte: Heute früh, nach dem Kaffee, war ich wieder hergestellt. Zumindest fühlte ich mich so (und darauf kommt es doch an, nicht wahr).
Der Prozess meiner Heilung, so geschwind er sich äußerlich auch abgespielt haben mag, verlief in mir auf quälende Weise langwierig; während ich schlief. Ich träumte vom Dogen von Moabit. Das hing vermutlich damit zusammen, dass ich mir am Abend noch immer Gedanken gemacht hatte, woran ich erkrankt war. Nicht zu wissen «was ich hatte» plagte mich, im Nachhinein betrachtet, mehr, als die Symptome meiner mysteriösen Maladie.
Und man hat ja immer ein schlechtes Gewissen. Beziehungsweise eine Art von Servante, aus d3er sich, gehirnlich, im Handumdrehen die triftigsten Gründe herbeizaubern lassen für alles, was fraglich bleiben will. Bis heute fungiert bei mir dafür diese Zeit in den Diensten des Dogen. Vor allem seitdem sich, wiederum im Nachhinein betrachtet, seine damals schon unheimliche Nähe zu Putin (damals noch schlicht Wladimir Putin) ins geradezu monströs unheimliche entwickelt hat.
Vor dem Einschlafen fragte ich mich, ob der Doge mir vielleicht im Auftrag seines Herrn die Unterhose vergiftet hatte. Dass meine Träume daraufhin grotesk sich gestalten mussten, dürfte klar gewesen sein. Verhindern konnte ich es nicht.
Heute mittag dann wurden die Katzen abgeholt. Ich bin natürlich tief traumatisiert von diesem Erlebnis, aber die Auswirkungen der Verletzung werde ich erst in zwei Tagen zu spüren bekommen.
Erfahrungsgemäß.
Bis dahin beschäftig mich stärker als je zuvor die Frage, was ich wohl hatte.