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24.1.

24.1.

Heute vor vier Wochen war Heiligabend. Von meinem Gefühl her ist das aber vier Monate her.

Hier in Berlin ist der Himmel bedeckt, ich kann den Mond nicht sehen. Dafür leuchtet nachts der Scheinwerfer eines Krans über 900 Meter Luftlinie hinweg bis in das Schlafzimmer hinein.

Das Barometer steht bei 1045 Hektopascal — der Zeiger ist dort nicht festgefroren, die Temperatur wird ebenfalls korrekt angezeigt. An den Straßenrändern liegen noch überall Tannenbäume. Sie wirken wie frisch geschlagen. An der kalten, feuchten Luft konserviert.

Ich bin alles andere als , ich verkläre nicht, was ich auf Reisen sah. Aber es wirkt nachhaltig beeindruckend auf mich, wie ein Volk sich mehrere Wochen mit der Vorbereitung eines Festes beschäftigt hatte. Ernsthaft und in Heiterkeit zugleich. Die unverzichtbare Rolle, die Blüten und Zweige, ganze Bäume dabei innehalten durften. Letztendlich auch die Ruhe, oft auch Stille, in der sich all dies vor meinen Augen ereignet hat.

Bei Sonnenaufgang kam ich heute an einem Spielplatz vorbei. Hinter dem Zaun war ein Erwachsener zu sehen, der stehend einem Kind zuschaute, dass in seinem Thermoanzug im Sand saß und mit einem Gefährt spielte. Das Kind machte Geräusche, um das Durchpflügen des Sandes mit jenem Leben zu erfüllen, dass es als echt empfand. Dem Erwachsenen war anzumerken, dass es ihn fror.

Die Versunkenheit dieses Kindes im Spiel: von dort beginnt ein Weg.

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