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26.3.

26.3.

Zum Abendbrot in das ehemalige Archiv einer Bremsenfabrik in Marzahn: auf drei Etagen stehen die Regale leergeräumt nurmehr «vor sich hin». Mit der Digitalisierung der Archivbestände hat sich das Papier der Originalbelege und ihrer Kopien, der Briefe und Memorandien und Notizen, das hier einst gelagert ward, in Luft aufgelöst. Aber der Geist des Archives war spürbar. Sehr angenehm. Ein Boden aus Stahlgittern, das Licht drang von unten her zu uns nach oben, als ob man leicht schwebt —

Über den Dingen: In seiner Dankesrede zum Büchnerpreis (1973) erwähnt Handke unter anderem auch das Fabrikat seines Shampoos. Ich habe freilich gleich nachgeschaut, aber es gibt dieses Shampoo nicht mehr. Nicht einmal mehr auf Ebay, die Marke wurde 1991 nach dem misslungenen Versuch eines Börsengangs sowie dem darauffolgenden Versuch einer Erweiterung auf den ostdeutschen Markt, der ebenfalls misslungen scheint, an L’Oréal verkauft und daraufhin gesundgeschrumpft.

Aus dem Sortiment von 1973 ist heute bloß noch eine «Gewürzseife» erhältlich. Die interessiert mich aber nicht, ich bleibe bei Speick. Zumal ich bei Handke keinen Hinweis darauf finden kann, wie er zu besagter Gewürzseife stand oder steht.

Das Barometer fällt. Der ukrainische Schallplattenhändler hat mir mein geld zurücküberwiesen. Ohne Kommentar.

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