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12.1.

12.1.

Ich war am Telefon mit Tabassom verbunden — Themen waren, direkt aufeinanderfolgend und gewiss auch unironisch: Kelimreperatur und ob man Claudia Roth nicht vorschlagen sollte, einen Kulturpreis für Kunst mit Migrationshintergrund, Arbeitstitel «Die Goldene Knoblauchzehe», ins Leben zu rufen —, da fing es draußen, vor meinem Fenster an zu schneien.

Natürlich nicht plötzlich, erst recht nicht schlagartig, sondern: einfach so. So, wie nur Schnee auftritt, schwebte er in Form von zunächst nur einer einzigen Flocke ein. Als ob dort oben ein Sack gerissen wäre.

Die Flocke hatte einen ewig weiten Weg schon hinter sich gelassen. Noch gute neun Meter zu ihren Füßen, wo sie würde schmelzen dürfen. Wenig später hörte es schon wieder auf zu schneien. Wann es wohl dort droben angefangen hatte?

Arbeiten bedeutet vielfach und immer wieder aufs Neue, Entscheidungen zu treffen. Und Professionalität, das hat Judith mir erklärt, bedeutet, dass man diese Entscheidungen schneller trifft.

Dem Abschied liegt übrigens auch ein Zauber inne. Dessen Schönheit ist lediglich von einer anderen Natur. Aber man kann sich schnell daran gewöhnen.

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