28.02.
Tagelang, teils auch während der Nacht, hatte ich mich auf der Suche befunden nach etwas Schönem; nach einem Anblick des Glücks.
Heute früh «aber dann», um kurz nach sieben Uhr, die Sonne war vor kurzem erst aufgegangen über dem Rollfeld des Flughafens von Zürich, meinte ich ein Gezwitscher von Vögeln vernommen zu haben. Hier, in der Abflughalle. Unweit des Verkaufsstandes der Confiserie Sprüngli, an dem eine uniformierte Dame, tout en chocolat, sich damit beschäftigt hielt, die scharfkantig verpackten Pralinen und Luxemburgerli genannten Macarons noch etwas akurater auszurichten im Regal.
Ich hörte genauer hin. Eine, wie ich von Christian Metz weiß, Körpertechnik. Die ich beherrsche. Und offenbar drang dieses Gezwitscher, das ich nun vermittels einer weiteren Körpertechnik aus dem nicht allzu vordringlichen Umgebungsgeräusch isoliert hatte, aus einem der Bäume, die ich bislang — all die Jahre! — für synthetisch gehalten hatte.
Doch auch in synthetischen Bäumen zwitschern die Spatzen, oder nicht.
Diese hier zumindest, in diesem von mir aufgespürten Szenario, waren organisch, echt. Sie hüpften spatzenhaft in der Krone des kleinen Indoorbaumes umher. Minding their business.
Man hat das ja öfter, vor allem in südlicheren Gefilden, dass Tauben und Spatzen sich in den Hallen der sich verlierenden Schritte aufhalten. Aber dann oft im verzweigten Gebälk der Unterkonstruktion der weiten Dächer.
Die Spatzen im Baum unter dem weiten Dach mit Ausblick auf das Rollfeld bildeten eine ganze Welt. World of Spatzen. Wie von Giorgio Agamben beschrieben: Weltarmut des Tieres, Weltlosigkeit des Steins.