Zum Inhalt springen

24.02.

24.02.

Aufgewacht in einem anderen Bundesland. Kurz nach fünf. Es war sehr still. Bis auf den Wind, der nicht mehr kalt war. In der Dunkelheit, durch die ich zum Bahnhof ging, wurden Vogelstimmen laut. Rotkehlchen, Amsel, Meise.

Mir tun die Menschen leid, die nur ein grobes Konzept von diesen Tieren kennen. Für die das alles Vögel sind. Die Lieder singen. An einer Straßenkreuzung leuchtete der Verkaufsraum einer Bäckerei. Die Tür stand geöffnet. Den Brotkrustenduft hatte ich von weitem vernommen. Noch bevor ich das Licht sah.

Kein Zeitungsladen hatte um diese Zeit schon geöffnet. Ich spürte eine Art Heimweh. Woher, das fand ich schlecht zu bestimmen. Nach Chiang Mai vielleicht.

Von einer Leuchttafel las ich ab, dass der Papst mittlerweile noch Nierenversagen erdulden muss «Betet für mich».

Als ich über den heimischen Gehweg dem Heime entgegenstrebte, schien schon die Sonne. Und halb im Schatten lag auf dem Asphalt ein Ei. Beziehungsweise sein Inhalt. Ohne Schale.

In zehn Monaten ist Weihnachten.

Weiterlesen