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19.07.

19.07.

Es ist angenehm warm in Bologna. Die Wohnung hat eine schöne Dachterrasse, der Blick geht direkt auf zwei Türme. Man kann sie im Grunde nur morgens nutzen und dann erst wieder nach Sonnenuntergang. Fenster hat die Wohnung sonst kaum. Alle verhängen hier ihre Fenster mit roten Segeln. Mittags geht man unter Arkaden beinahe allein durch diese sehr schöne Stadt. Terrazzoböden…

Das Bett hat sehr gute Leselampen. Bieneks Tagebuch schlägt einen Bogen über die vergangene Zeit ins Jahr 1980, als der Juli in Deutschland schon einmal verregnet war und im August des Jahres der Hauptbahnhof von Bologna mit einer Bombe verwüstet wird. Bienek schreibt mit dem Ende der siebziger Jahre, in denen er kaum Tagebuch geführt hat, zunehmend vom Ficken. Auf mich wirkt es, als ob er immer irgendetwas manisch betreiben muss: Musikhören, Alkohol trinken oder halt das. Er bereut alles ständig, bald nehme ich es ihm schon gar nicht mehr ab, dass er gerne anders wäre. Einmal gelingt es ihm, ein paar Tage lang abstinent zu leben. In der Zeit schreibt er dann manisch Tagebuch.

Nachmittags dann im naturwissenschaftlichen Museum, das im Hauptgebäude der Universität untergebracht ist. Der Rundgang führte am Ende auch in den großen Lesesaal. Ein wahnsinnig schöner Ort. Ich habe ein Lesezeichen von dort entwendet.

Ein Dub-Produzent names Umberto Echo.

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