12.06.
Vor knapp einer Woche bin ich hier eingetroffen und noch immer kann ich mein Glück nicht fassen. Wie es ausschaut, habe ich den idealen Ort gefunden. Für meine Zwecke. Und als ob es nicht noch besser ginge, ist heute früh noch eine Katze bei mir eingezogen. Das war kurz nach dem Frühstück, ich hatte soeben die Vorhänge abgenommen, da spazierte sie zur geöffneten Terrassentüre herein. Derzeit gehe ich mit den Worten noch weniger sorglos um, als sonst. Sie spazierte tatsächlich. Anders kann ich es nicht beschreiben. Legte sich auf mein frisch gemachtes Bett. Mitten hinein. Als eine Insel. Und schlief im Folgenden vier Stunden lang. Später, ich kam gerade vom Kaufmann zurück — ein Spar-Supermarkt, der hier aber laut Beschilderung Kaufmann heißt — erwartete sie mich schon vor der Tür. Nahm eine knusprige Kleinigkeit zu sich, sprang danach aufs Bett, suchte und fand ihre angestammte Stelle und schläft seitdem. Eigentlich lebt sie im Freien. Morgens kommt sie durchnässt aus dem hohen Gras der Wiesen, wo sie bei den Pferden ihre Schlafstelle findet. In den kommenden Tagen aber werden wir uns gegenseitig Ferien bereiten. Jedem auf seine Weise. Miteinander. Ein jeder für sich.