Zum Inhalt springen

11.08.

11.08.

Auf der Heimfahrt von der Woltersdorfer Schleuse ließ ich meine von der Frische dort erquickten Augen auf dem Display meines Nebensitzers ruhen. Er tippte eine Frage ein an Chatty «Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass Russland Berlin einnehmen wird». Mit der Antwort seines Taschenorakels ließ er sich die Zeit vertreiben bis zur Einfahrt in den Ostbahnhof.

Anderntags in der Frühe los zum Gang durch die Stadtlandschaft bei angenehmer Temperatur (sechs Kilometer). Alexander hat mir dort abermals eine Welt des Wunders aufgeschlossen. In Alt-Hohenschönhausen (liebe ja mittlerweile auch Alt-Marzahn!) gibt es noch einen offenen Markt, der mich in allem an den auf der Brache am Nordbahnhof erinnert. Damals, 1997/98, als die Russen noch hier waren und in ihrer typischen Hockstellung auf diesem sog. Russenmarkt so gut wie alles, auf jeden Fall aber alles, was sie hatten, zu verkaufen suchten.

Und zwar bei jeglichem Wettter. In meiner Erinnerung regnete es Schlamm.

In Alt-Hohenschönhausen schien gestern die Sonne. Und ich konnte und konnte mich nocht sattsehen, bis um 16 Uhr wie mit einem Schlag, in Wirklichkeit freilich sukzessive, alles abgeräumt war und vorbei.

Ungefähr so also wie mein eigenes Leben. Dort, in Alt-Hohenschönhausen wird mir allsonntäglich ein Stück meiner Zeit zurückverkauft. Bald wieder hin!

Weiterlesen