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07.02.

07.02.

Im Feuilleton zitiert Dieter Thomä aus dem Briefwechsel von Hans-Georg Gadamer mit Martin Heidegger die Stelle, an der Gadamer von einer spekulativen Aufschmelzung spricht, die ihm widerfahren war.

«Nicht unzufällig» lassen sich im selben Blatt noch zwei weitere Texte finden (in diesem Satzteil können beliebige Zusammenstellungen in Anführungszeichen gesetzt werden), in denen dem sogenannt Hohen Ton zugleich gehuldigt wird, indem man ihn auch ironisiert. Beispielsweise in dem Geburtstagsgruß(e) an Alban Nikolai Herbst, der überraschenderweise schon den Siebzigsten feiern darf. Beispielsweise aber vor allem in der Erinnerung an die Feierlichkeiten am Todestag des Fürsten Pückler von Simon Strauss.

Wo der Geburtstagsgruß nach Nachruf tönt, also kategorische Aufschmelzung betreibt, gipfelt die Strausssche Vignette zum Ende hin pro Cottbusser Fürstentreuer auf.

Trotz Kerzenschein und Nachenfahrt am Pyramidensee: Der Zitatpartikel aus einem alten Brief des Hundertundzweijährigen wirkt unvergleichlich stärker auf mich. Der vor mir liegende Tag, an dem es kaum noch heller werden wird, wie es mir, spekulativ gesehen, scheint, gefriert unter diesem Wort.

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