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27.03.

27.03.

Bei der Zubereitung einer guten Brühe für die Maultaschen morgen, am Gründonnerstag, fiel mir freilich jene Begebenheit aus einer Warteschlange auf die Conch-Soup von Jamaika wieder ein.

Diese dort traditionelle Suppe wird spätmittäglich in Zelten ausgeschenkt, währenddessen aus den umliegenden Kapellen der Gospel erschallt. Ursprünglich wurde dieser Eintopf wohl aus den gigantischen Muscheln hergestellt, deren Schalen es heute auch bei Ikea und Hay gibt, um das Badezimmer der Girl-Bosses zu dekorieren, da das schimmernde Innenleben dieser Muscheln an die Vagina erinnern soll (wie so vieles).

Doch ist das Fleisch dieser Schalentiere mittlerweile rar, wie es unter Schweizern hieße.

However, standen wir dort auf Jamaika also in einer dieser Schlangen, es war noch früh am Nachmittage, und der Koch unter dem Zeltdach rührte in einem mächtigen Bottich ohne e die Suppe an.

Schamlos, wie ich es fand, schnitt er währenddessen zwei große, zumindest drei Liter umfassende Tüten mit Suppengranulat von Maggi from Switzerland auf. Dazu schüttete er, ebenso aus der Schweiz importiert, ein Säckli MSG aus Basel dazu, dessen Qualität ja mittlerweit äquivalent zum Kokain aus Darmstadt von den Gourmets weltweit hoch geschätzt wird.

Und, entre nous: Diese Suppe mundete wunderbar. Dass die Schweizer ihre koloniale Vergangenheit unterdrücken, hat vor allem mit ihrem Fokus auf das Gegenwärtige zu tun.Mit ihrer Angst vor dem Übermorgen.

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