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24.06.

24.06.

Die eigene Stimme, die der Autor selbst auf eindringlichere Weise vernimmt als der Leser, zu dem sie durch die Schrift vermittelt dringt, verändert sich freilich über die Jahre eines Schreiberlebens.

Sie wird rauer, vielleicht leiser. Fester? Auch brüchig. Es kann mit ihr alles geschehen, was den üblichen Stimmen auch passieren kann. Auch verstummen ist denkbar. Verstopfungen. Ersticken.

Die eigene Stimme erzählt dem Schreibenden auch das eigene Leben. Sie begleitet ihn, wenn es gut läuft, rund im die Uhr. Manchmal gibt es ein Traumgeschehen, scheinbar nächtelang, das vom Formulieren handelt. Vom Sätzebauen. Dann regiert die eigene Stimme sogar unter dem Schlaf.

Wer im Schlaf spricht, tut das mit einer anderen Stimme als dieser eigenen, die ich meine. Im Schlaf spricht die entgeisterte Stimme. Epileptisches Geschehen.

Chinesischer Flieder mit seinen mikrophonförmigen Dolden horcht in alle Richtungen weisend in die Schatten zwischen den Häusern hinein.

Dazu sage ich nichts.

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