Zum Inhalt springen

19.03.

19.03.

Nachts, um 04:01 zeigte die Uhr an, war ich aufgewacht, geweckt vom Rufen der Gänse, die über unser Haus hinweg zogen. Minutenlang.

Wie ungerührt sich dieses Rad des tierischen Lebens, das Vogeljahr, immer wieder von neuem abwickelt — gleich was uns bewegt, was uns geschieht. Und wie herausgerissen aus diesem Zusammenhang mir die Katze unserer Nachbarinnen erscheint, ein Kater, wobei das für die Betrachtung seiner Existenz nur eine nachgeordnete Rolle spielt.

Als Haustier lebt er vor allem auf die Menschen bezogen. Nur wenn ich ihn mit dem Flederwisch hartnäckig locke, bricht für die Minuten des Spiels ein von Instinkten beherrschtes Wesen heraus und gibt sich dann auf das Kämpfen und Jagen konzentriert dem Adrenalinrausch hin.

Und als ob die Wirkung einer Droge verebbt, wacht er dann nach dem Spielen wieder auf, vielleicht ist das Gefühl für ihn auch andersherum, um wie zuvor zahme Katze zu sein. Kastrierter Kater. Ein Haustier. Bis ihn die tiefer kodierten Reize, das Flattern und Zucken, abermals locken.

Weiterlesen