15.11.
Auf der Box war ein Zitat von Fitzgerald, das mich allein dadurch irritierte, dass darin vom Fall die Rede war in Sachen Herbst. Dabei hatte ich mich jetzt gerade an Autumn gewöhnt (dass das Leben an sich dann von neuem beginnt, wenn die Luft trocken zu rascheln beginnt mit den Blättern…)
Der Barrista selbst übrigens seit jenem Nachmittag nie mehr zu sehen; seitdem er mir über den silbrigen Rücken seiner fauchend in die Milch hinein dampfenden Kaffeemaschine hinweg ein «Thank you» hatte zukommen lassen. Stimmlos. Rein mimisch. Und von daher auch extra eindringlich.
Abends ging ich in der Galerie Friese vorbei. Beziehungsweise hinauf, eine Galerie auf der Beletage. Davon gibt es in Westberlin ja noch einige. Elegant, aber auch latent unangenehm, weil man nicht wie in ein gewöhnliches Ladengeschäft hinein- und auch wieder hinausgehen kann. Der Eingangsbereich samt Gegensprechanlage als Tropfsteinhöhle verkleidet. Im Ganzen aus Styroporblöcken herausgefräst. Ein schwarzer Schwan. Der Ausstellungstitel mit Filzstiften in Keilschrift auf die Wand getaggt: Neoromantik. Von Simon Strauß.
Später noch mit Olivier in einem extrem unbekannten Restaurant. Wir waren die einzigen Gäste. Nach uns kamen noch Dänen an, in Pelzmänteln. Feuchter Atem, wie im Keller. Zwetschgenluft.