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02.04.

02.04.

Heute, da mir der Stein weggerollt ward vor dem Briefkasten, gleich zwei für meine Arbeit wesentliche Texte in der F.A.Z.

In der Wirtschaft erklärt, wirklich erklärt, denn wer kennt sich denn damit sonst aus: Igor Lipsiz (offentlich keine Titel dort in der postsowjetischen Föderation), der in seiner Heimat seit neuestem als Agent des kollektiven Westens gilt, was ich schon längst ahnte, seitdem ich vor zwanzig Jahren in diesem traurigsten aller öden Orte war: «Journalisten versuchen immer herauszufinden, was zur Gefahr für das Regime werden kann. Die Antwort ist: Keine Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage wird zu Massenprotesten führen… Die Leute hungern dann eben, Rentner nehmen nur noch billige Medikamente und sterben einfach.»

Bei jedem anderen Land, das ich bereist habe, lasse ich den Einwand gelten, dass mittlerweile doch viel Zeit verstrichen sei — in Russland ja, auf dem Papier. Aber die Verhältnisse dort werden sich niemals ändern. Können. Die Menschen, so komisch sich das anhört, sind derart tief graviert worden: Sie sind«so». Und alles Schwärmen von der Erimitage, dass ER so ein schönes Deutsch spricht et cetera bringt eine andere Sorte Russe nicht mehr zurück.

Der andere Text, im Feuilleton, von Mischa Meier: Vom Hunnensturm. Exzellent.

Wir dürfen die eingemachten Altertümer nicht aus dem Blick lassen, da wir nur dort noch Hinweise finden könnten auf die konfuse Lage, in der wir uns finden. Wie René Redzepi schreibt, dessen exzellentes Buch zur Fermentation ich zu Ostern geschenkt bekam: «Mit dem Wissen zur Fermentation und der beharrlichen Praxis ihrer Anwendung im täglichen Leben erhältst Du jetzt eine preiswerte Möglichkeit, Dein Kochen abwechslungsreicher, tiefer, sogar interessanter zu gestalten.

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