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3.10.

3.10.

An einem Tag wie dem heutigen wäre ich ansonsten quer durch den Park und an der Akademie vorbei durch dessen hintere Pforte spaziert, um dort, wo die Ortsdurchfahrt einen weiten Bogen macht, bei dem am Straßenrand aufgestellten, einzigen Fruchtstand ein Kilo Zwetschgen aus Werder zu kaufen.

Aber den Stand gibt es nicht mehr. Eines Tages in diesem Sommer lagen dort trot des Sonnenschjeins am frühen Morgen keine Kisten auf der Bretterlade unter dem orangen Stoff der Markise. Eine Woche später fand ich eine Karteikarte, die mit Hilfe einer Lychener Zwecke an dem Holz des Standes befestigt war: Außer Betrieb.

Wenige Wochen später, metereologisch genommen war es da schon Herbst, trug man mir zu, dass der Fruchthändler in der zweiten Jahreszeit gestorben war. Wann genau, an welchem Tag, weiß ich nicht.

Ich weiß nicht, ob, wie Lars Gustafsson das wünscht, die Mauersegler da schon Richtung Israel abgeschweift waren. Interessant übrigens, dass die Bäume mit der Färbung ihres Laubes zwar offensichtlich mit der Temperatur gehen, die Mauersegler aber andere Pfiffe wahrnehmen, um ihr Spielfeld zu wechseln.

Ist es besser, angenehmer, leichter, im Sommer zu sterben? Oder ist es leichter, angenehmer, erträglich nur dann, wenn die Natur ohnehin still zu stehen scheint vor dem Fenster der Kammer, wenn einen nichts mehr hält?

Schafft der Tod, macht die Gewissheit des Sterbens, einem die fünfte, die spitzwinkligste Jahreszeit.

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