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26.9.

26.9.

Gestern ließ ich meine Stimme synthetisieren. Die ganze, komplett, mitsamt ihrer Körnung. Der Prozess nahm mich selbst bloß 20 Minuten in Anspruch. Zwanzig Minuten, in denen ich 150 vorgegebene Sätze in mein Telefon sprach. Einhundertfünfzig. Abermals diese Zahl.

Aus diesen eingesprochenen Sätzen wurde über Nacht meine Stimme synthetisiert. Dieser Vorgang nahm weitaus mehr Zeit in Anspruch. Ziemlich genau Neundreiviertel Stunden. Zeit einer anderen Sphäre, Rechenzeit.

«Die eigene Stimme ist jetzt fertig» meldete ein blaues Feld um 2 Uhr 15 im der Nacht, während ich schlief.

Noch spricht meine eigene Stimme ausschließlich Englisch. Es wird aber auch noch lange nach dem Verlöschen meiner eigentlichen Stimme möglich sein jetzt, dass Texte mit meiner eigenen, der aus meiner eigentlichen synthetisierten Stimme vorgetragen werden. Auch Texte freilich, die nach meinem Verlöschen überhaupt erst gedacht und verfasst worden sind.

Es ist eine radikale Investition in meine Zukunft.

Bald schon werde ich meinen Stil synthetisieren können und dann schreibe ich immerdar.

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