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23.11.

23.11.

Ich habe in den vergangenen Tagen mit sieben Kilo Quitten gelebt wie Joan K. Rowling ihr Leben ohne Geld beschrieben hat («Like money was a creature»). Und noch immer nicht, könnte ich ihren Duft beschreiben (Frau Rowling das Wesen des Geldes nun vielleicht schon?)

Grauburgunder manchmal (der Gedanke an Geld ist ähnlich komplex verschlüsselt und sorgt zur falschen Tageszeit für Übelkeit).

Manchmal, wenn ich von Draußen heim in die Behausung trat, empfing mich der Duft der Quitten wie ein Hauch, der etwas kellerkühles hatte.

Dann wieder, wenn ich lange gesessen und gelesen hatte, fiel mir mit einem Mal das Zuviel dieses Quittendunstes auf, der mich — für wie lange schon? — umgeben hatte und den ich geatmet hatte wie ein Gas.

Die Farnesene, die Ester Ethylhexanoat, Oktanoat und Dekadienoat, das Vitispiran und das Nerolidol, aus denen sich das Air der Quitten angeblich zusammenfügt, könnte ich auch einzeln und für sich niemals beschreiben.

In den Büchern über Früchte wird die Quitte mit den Äpfeln und den Birnen sozusagen in einem Atemzug genannt. Dabei schaut sie denen noch nicht einmal ähnlich; noch nicht einmal ihr Baum!

Im Topf, roh kann man sie kaum essen, entfalten sie einen unwiderstehlichen, den fleischig rosenroten letzten Hauch, der sich in Schwaden hier auf alles niederlegt. Bevor er wieder ganz vergeht.

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