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19.8.

19.8.

Im düsteren Gestrüpp der Welt unserer Tage erscheint das Becken eines Freibades als Ort des Lichts.

In einem Sommer vor neun oder acht Jahren stand ich nach Sonnenuntergang auf einer kleinen Terrasse in Los Angeles, man sah von dort aus hinab über einen Garten, der in balinesischen Kurven dunkler und noch dunker wurde. «Do you ever swim in your pool», sagte ich. Und er: «It’s just a light panel.»

Als ich heute vom Einkaufen kam, abends, sprach mich vor dem Freibadgelände ein Dicklicher an. Grußlos: «Schön leer!» Ich dachte, er meinte meine Einkaufstasche und verstand nicht.

«Ich dachte, Sie wollen schwimmen gehen —» Sein Gesicht sagte mir auch nichts. Eines dieser dicklichen Männergesichter, die die Verkäuferin anstrahlen vor Stolz, weil es ihnen gelungen ist, einen krummen Betrag komplett aus dem Fundus ihrer Münzansammlung hinzulegen.

Offenbar kannte er aber mich. So konnte es ja nur das Riesenbaby sein. «Die Polizei ist da!». Und weil ich mich schon im Weitergehen von ihm abgewandt hatte, sprach er mit dieser Botschaft einfach die anderen Umstehenden an: «Die Polizei ist da! Schön leer ist es, weil heute die Polizei da ist.» Und so fort.

Gestern war ein weitgereister Cellist bei uns zum Nachtessen. Erfrischend, diese Rammstein-Geschichten zur Abwechslung aus der Welt der sogenannten Klassik erzählt zu bekommen.

Mauersegler schlafen im Flug (und fliegen im Schlaf).

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